Erste Herren überrascht auch in Hamborn
Zu ihrem zweiten Ausswärtsauftritt musste die erste Herrenmannschaft beim TTV Hamborn 2010 antreten. Der Gastgeber, der wie die Boyer Gäste mit einem ausgeglichenen Punktekonto in die Partie ging, trägt seine Heimspiele sonntagsnachmittas um 14 Uhr aus – eine für Tischtennisspieler ungewohnte Zeit. Obwohl beide Teams als Tabellennachbarn ins Spiel gingen, lag die Favoritenrolle eindeutig beim Duisburger Gastgeber. Beim Aufwärmen erwartete die Gäste die nächste Überraschung: Als die Hamborner den Bottropern wie üblich die Spielbälle für das Aufwärmprogramm zur Verfügung stellten, bemerkte Mannschaftskapitän Matthias Siebert als erster, dass es sich um ungewohnte Plastikbälle handelt. Eine Premiere für den Aufsteiger, der bisher noch nie ein Meisterschaftsspiel mit den ungewohnten Bällen bestritten hatte.
In den Auftaktdoppeln fand Olympia in der gut gefüllten Halle am Mattlerbusch vor den Augen zahlreicher Bottroper Tischtennis-Anhänger trotz der ungewohnten Bedingungen gut in die Partie. Die Zwillinge Sven und Marvin Mackenberg konnten einen Dreisatzsieg für ihre Farben einfahren. Hendrik Paskuda/ Matthias Siebert gewannen gegen das Hamborner Spitzendoppel nach haushohem Verlust des ersten Satzes knapp im Entscheidungssatz. Robert Daitschmann/ Jörg Mackenberg unterlagen in vier Sätzen. Dennoch starteten die Grün-Weißen mit einer 2:1‑Führung in die Einzel. Im oberen Paarkreuz kam es zu zwei sehenswerten Einzeln der Zwillinge Sven und Marvin Mackenberg. Marvin konnte sein Einzel mit 3:1 für sich entscheiden, während sein umkämpftes Einzel denkbar knapp verlor. So ging das mittlere Paarkreuz der Gäste mit einer 3:2‑Führung in die erste Einzelrunde. Dort kam es erneut es zu einer Punkteteilung. Hendrik Paskuda bestätigte seine tolle Verfassung ung gewann in vier Sätzen. Robert Daitschmann zeigte nach einem 0:2 Satzrückstand eine tolle Moral und kämpfte sich in den fünften Satz, den er jedoch nicht für sich entscheiden konnte. Im unteren Paarkreuz kam es zwischen Jörg Mackenberg und seinem Kontrahenten immer wieder zu sehenswerten Ballwechseln. Nach vier Sätzen musste der erfahrenste Spieler des Aufsteigers seinem Gegner trotz einer guten Vorstellung gratulieren. Matthias Siebert kam gegen seinen Gegner von Beginn an gut zurecht und gewann sicher in drei Sätzen. So lag Olympia nach dem ersten Einzeldurchgang mit 5:4 in Führung.
Auch im zweiten Durchgang blieb die Partie ausgeglichen, so dass der Ausgang zu keinem Zeitpunkt vorhersehbar war. Erneut konnte das obere Paarkreuz der Boyer die knappe Führung verteidigen. In einem Einzel mit unglaublich temporeichen und langen Ballwechseln agierten beide Akteure annähend fehlerlos. Letztlich konnte sich Marvin in einer kraftraubenden und extrem spannenden Begegnung mit 3:2 durchsetzen. Am Nebentisch fand Sven gegen das variable Angriffsspiel des Hamborner Spitzenspielers kein Konzept und verlor mit 1:3. Mit einer denkbar knappen 6:5 in Führung ging die Partie nach mittlerweile zweieinhalb Stunden Spielzeit in die entscheidende Phase. Im mittleren Paarkreuz agierte Hendrik Paskuda erneut souverän, ließ seinen Gegner zu keinem Zeitpunkt zur Entfaltung kommen und gewann ungefährdet in drei Sätzen. Robert Daitschmann zeigte in seinem zweiten Einzel eine gute Leistung. Letztlich fehlte in den entscheidenden Situationen ein Quäntchen Glück und er verlor in vier Sätzen. Mannschaftskapitän Matthias Siebert brachte sein Gegenüber zwar immerwieder in große Bedrängnis, konnte aber zwei Satzverlängerungen nicht für sich entscheiden und verlor in drei Sätzen. Wie schon in der letzten Woche lag das Schicksal der Boyer beim Spielstand von 7:7 komplett in der Hand der drei Mackenbergs. Im letzten Einzel des Tages agierte Jörg Mackenberg zunächst nervös. Nach einem 0:2 Satzrückstand fand er immer besser ins Spiel und konnte das vorentscheidende Einzel noch für sich entscheiden. Wie schon in der letzten Woche nutzen die im Doppel seit 15 Spielen ungeschlagenen Mackenberg-Zwillinge Sven und Marvin die Vorlage ihres Vaters. Sie gewannen ihr Abschlussdoppel in vier Sätzen. Durch den Doppelerfolg war nach dreieinhalb Stunden der völlig unerwartete Auswärtssieg perfekt. Nach der Begegnung meinte Marvin Mackenberg, der mit zwei Einzel- und zwei Doppelsiegen einen entscheidenden Beitrag zum Überraschungserfolg geliefert hatte:„Auch wenn es eine knappe Begegnung war – bei einem Satzverhältnis von 35:30 für uns war der Sieg nicht unverdient. Die Art und Weise, wie wir bei einem etablierten Verbandsligateam aufgetreten sind, hat Mut gemacht.“ Jörg Mackenberg kommentierte den spannenden Tischtennisnachmittag mit glücklichem Ausgang mit einem Grinsen:„Wer sich unsere Spiele anschaut, muss Zeit und gute Nerven mitbringen. Klare Spiele ohne Nervenkitzel gibt es bei uns nicht. Das hat sich auch durch den Aufstieg nicht geändert.“
In der nächsten Woche tritt die DJK Olympia in eigener Halle gegen den noch punktlosen BSV GW Wesel-Flüren an. Sollte auch dort ein Erfolg gelingen, könnte der Sicherheitsabstand zu den Abstiegsplätzen weiter vergrößert werden. Dort erwartet alle Beteiligten und Zuschauer vermutlich der nächste Tischtenniskrimi mit Boyer Beteiligung.
Bildquellen
- Herren I 2017/2018: Heike Paskuda
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